Ostsee – Tag 16

Dienstag 6. August 2019

Mengen – Zürich (127 km)

Streckenmässig gab es nun keine Überraschungen mehr. Auf dieser Etappe kannte ich jeden Meter. Mittagsrast im Anblick des Bodensees weckte erste Heimatgefühle, der Blick an den Himmel beunruhigte eher, da die dunkelsten Wolken da waren, wo ich hinfahren wollte.

Bodensee

Als ich die Schweizer Grenze in Sichtweite hatte, ereilte mich der nächste Platten. Ich beschloss, wenigsten noch bis auf Schweizer Boden zu fahren.

Grenze

St. Petersburg
Blick nach St. Petersburg bei Ramsen

Regen und Platten hatten ein gutes Timing. Unter einem mächtigen Dach war ich sowohl im Trockenen als auch an einem geeigneten Platz für die Reparatur.

Reparatur

Danach hielt ich noch zweimal an, um mich vor einem heftigeren Regenguss zu schützen; Zeit hatte ich ja jetzt genug.

Regen

So blieb ich bis 10 km vor dem Ziel einigermassen trocken. Der letzte Regenguss auf Zürcher Boden war mir dann egal. Um 17 Uhr erreichte ich das Ziel. Nach 16 Tagen und 2’349 km an die Ostsee und zurück stieg ich da wieder vom Rad, wo ich gestartet war.

zu Hause

Ostsee – Tag 13

Sonntag 4. August 2019

Frauenwald – Forchheim (127 km)

Der nächste Morgen begann verregnet. Im Hotel konnte ich mich in Ruhe und unkomliziert rundum auf Regen ausrüsten. Belohnt wurde ich dafür mit einer schöne Abfahrt wieder aus dem Thüringer Wald hinaus.

Diesmal nicht zu übersehen war der Übergang zwischen Ost und West.

Ost-West-Übergang
Ost-West-Übergang zwischen Eisfeld und Coburg

Coburg
Coburg

Die ganze Strecke bis nach Forchheim war sehr gemütlich, alles Radweg, ab Bamberg entlang dem Main-Donau-Kanal.

Main-Donau-Kanal
Main-Donau-Kanal

Ich übernachtete in Forchheim, das ich von einer Hochzeit im Jahr zuvor schon kannte.

Ostsee – Tag 12

Freitag 2. August 2019

Nordhausen – Frauenwald (140 km)

Die Gegend wurde definitiv wieder hügeliger und führte gleich zu Beginn über zwei Bergrücken, leider zunächst eine beträchtliche Strecke über die Hauptstrasse.

Hauptstrasse

Blick zurück nach Nordhausen
Blick zurück nach Nordhausen

So freute ich mich, dem sehr romantischen Unstrut-Werra-Radweg zu begegnen. Nur leider deckten sich solche Radwege immer nur kurze Zeit mit meiner Fahrtrichtung und bogen bald wieder irgendwohin ab.

Fahrradweg

Die Aussicht von den Hügeln Thüringens war grandios.

Unten in der Ebene gab es wieder einen genussvollen Radweg mitten durch das Naturschutzgebiet Haßlebener Ried.

Nach Erfurt stieg die Strecke allmählich an Richtung Thüringer Wald.

Im ersten grösseren Anstieg in die Berge des Thüringer Walds hinein verfinsterte sich der Himmel bedrohlich.

Kurz vor Ilmenau geriet ich voll ins Gewitter und musste mich für eine Weile notfallmässig unterstellen.

Ilmenau
Gewitter in Ilmenau

Der weitere Aufstieg machte mir bewusst, wie schnell man sich ungeschützt fühlt, sobald die guten Verhältnisse vorbei sind. Der Thüringer Wald ist sozusagen der Schwarzwald des Ostens. Eine langgezogene Bergstrasse führte durch den Wald hoch hinauf, das war ich mich nach den letzten Tagen nicht mehr gewohnt, ebenso wenig wie frierende Finger im Sommer. Zum Glück zeigte sich im letzten Abschnitt die Sonne nochmals von ihrer versöhnlichen Seite, während ich auf einer sehr romantischen Nebenstrecke die letzten Höhenmeter erklomm.

Mein Ziel lag ganz oben: Der Kurort Frauenwald, der sich in nichts von einem Schwarzwald-Dorf unterscheidet. Von meinem Zimmer aus hatte ich einen herrlichen Ausblick über das Waldgebirge.

Waldfrieden Frauenwald
Hotel Waldfrieden Frauenwald