Mittelmeer – Tag 9 und Abendstunden

Dienstag 4. August 2015

San Bernardino – Zürich (210 km)

Heimlicher Aufbruch um 6 Uhr, einsame Fahrt auf die Passhöhe zur Morgensonne, die sich erst noch ihren Weg durch den Nebel erkämpfen muss. Rauschende Abfahrt bis Chur, ab dort nur noch Gegenwind. Am Walensee erzwungener Halt, bis das Gewitter vorüber ist. Da der Kanton Zürich immer in den Sommerferien Strassen restauriert und diesmal die Seestrasse dran ist, werde ich in Wädenswil bis Höhe Autobahn hinaufgejagt. Total erschöpft erreiche ich abends um 22 Uhr meine Haustür.

Mittelmeer – Tag 8

Montag 3. August 2015

Sesto Calende – San Bernardino (135 km)

Wieder die 66 km Küstenstrasse, aus irgendeinem Grund heisst er ja „Langensee“. Diesmal aber am Nordende des Sees schwungvoll weiter bis Bellinzona. Für den Rückweg habe ich mir den San Bernardino-Pass vorgenommen. Ich kenne ihn: Alles läuft locker bis Mesocco. Dort schlägt der Hammer zu, denn nach bisher sanften Steigungen erklimmt die Strasse allein in diesem Dorf über 100 Höhenmeter! Weiter oben ist die Passstrasse genial, frisch geteert für mich, höchstens alle 30 min. 1 Auto (während man von der Autobahn drüben den Dauerlärm hört). Abends um 20 Uhr komme ich im Dorf San Berardino an, in der Meinung einen Camping anzutreffen. Finde nicht den geringsten Hinweis. Die Dorfjugend erklärt mir, ich müsse oberhalb des Dorfes noch ein paar Passkehren nehmen, dann sei ich da. Finde ihn tatsächlich, mit 2 Eingängen, auf jeder Strassenseite einen, aber keinen Empfang. Irre in beiden Teilen herum, bis mir flanierende Pensionäre erklären, das sei ein Camping ausschliesslich für Dauermieter. Aus Erbarmen über meine Lage empfehlen sie mir, trotzdem hier das Zelt aufzuschlagen und geben mir einen Tipp für ein freies Stück Rasen.